2015

Präsentation des 15. Ober-Flörsheimer Kalenders am 18. November 2015

Auch 2016 soll der Kalender „Ober-Flörsheim – Szenen aus einem rheinhessischen Dorf“ zahlreiche Menschen zu Hause und im Büro erfreuen. Bei einem gemütlichen Beisammensein im evangelischen Gemeindehaus wurde er am 18. November vom Heimat- und Kulturverein präsentiert – „bereits zum fünfzehnten Mal“, wie HuK-Vorsitzender Helmut Schmahl nicht ohne Stolz den rund 30 Anwesenden einleitend wissen ließ.
Gemeinsam ließ man die Motive in einer Bilderschau Revue passieren, wobei viele Erinnerungen wach wurden. Die Künstlerin Ulrike Schmitt (Rimaschi) erläuterte ihr Gemälde „Nebelmorgen in Ober-Flörsheim“, das das Titelblatt ziert. Ingrid Schwarz berichtete über den Münchhof, der im winterlichen Gewand zu sehen ist. Wilhelm Nies erläuterte ein Gruppenbild der Feuerwehr von 1991, auf dem sich viele Ober-Flörsheimer wiederfinden werden. Auf besonderes Interesse der Anwesenden stieß das wohl erste Schulbild aus der Nachkriegszeit (1947), das die Kinder der Jahrgänge 1935-1937 mit Lehrer Rathgeber zeigt. Auch die weiteren Motive – darunter eine Luftaufnahme der Alzeyer Straße, ein kleiner Junge bei der Kartoffelernte oder ein Traubenvollernter bei der Arbeit – dokumentieren das dörfliche Leben im Wandel der Zeit. Abschließend dankte Helmut Schmahl allen, die bei der Herstellung des Kalenders mitgewirkt hatten.

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Auf Tour mit den Nachtwächtern am 7. November 2015

Eine Fachsimpelei über Kuhkapellen, Dorftratsch über Honoratioren, ein Bericht über eine tödlich endende Messerstecherei – für abwechslungsreichen Gesprächsstoff war bei der Nachtwächterführung „Anno 1860“ des Heimat- und Kulturvereins Ober-Flörsheim am 7. November 2015 gesorgt .
Zu Beginn begrüßten der 81jährige Nachtwächter Franz Dirigo (dargestellt von Dr. Helmut Schmahl) und sein Sohn Jean (Philipp Seidel) die rund 100 Besucher im Hof des Bürgerhauses mit einem Hornsignal. Dirigo senior berichtete aus seiner Jugendzeit, als es unter französischer Herrschaft erbitterten Streit um einen gefällten „Freiheitsbaum“ gab.
Die nächste Station war die evangelische Kirche, die von der Straße aus nur erreichbar war, wenn man zwei Gehöfte durchquerte. Hier erzählte Franz seinem Sohn aus dem Leben der letzten Verwalterfamilie der Deutschordenskommende Ober-Flörsheim, die vor den Franzosen flüchten musste und an die zwei stattliche Grabmäler vor der Kirche erinnern.
Weiter ging die Tour in den Hof von Carsten Dieterich in der Münchgasse. Hier berichtete Jean, wie er 1832 am Bau einer „Kuhkapelle“, einem stattlichen Stall mit feuersicherem Gewölbe, mitwirkte.
Einige Schritte weiter, am Walterplatz, erfuhren die Zuschauer Interessantes über die Geschichte des Gasthauses zur Krone, das seit dem Bau der Straße von Worms nach Kreuznach um 1780 von Reisenden stark frequentiert wurde. Auch über das rege Leben in der benachbarten Hirschwirtschaft, wo Bier gebraut wurde und junge Männer seit kurzer Zeit Turnübungen im Tanzsaal durchführten, wussten sie viel Amüsantes zu erzählen.
Ernst wurde es in der Weedegasse, wo Jean die schaurige Moritat vom Tod des Heinrich Fuldner zum Besten gab, der bei einem Streit unter jungen Männern erstochen und von der ganzen Gemeinde betrauert wurde.
Die Lebensverhältnisse der „kleinen Leute“ wurden in der Webergasse anschaulich gemacht. Hier erzählte der alte Dirigo, dass die Bebauung angesichts des starken Bevölkerungswachstums immer kleinteiliger wurde, sodass dort schließlich ein Ensemble von sieben kleinen Wohnhäusern entstand, das den Spitznamen „Siebenbauernhof“ trug.
Die letzte Station war das Gelände des Lustgartens neben dem katholischen Pfarrhaus, wo Vater und Sohn ihrer Tratschsucht freien Lauf ließen. Für besondere Heiterkeit bei den Zuschauern sorgte die Geschichte des katholischen Pfarrers Bertsch, der 1853 nach Ober-Flörsheim strafversetzt wurde, einige Monate später sein Priesteramt aufgab und heiratete. Trauzeuge war sein evangelischer Kollege Fuchs, der selbst für einen Skandal gesorgt hatte, als er seine 25 Jahre jüngere Magd schwängerte und anschließend ehelichte.
Zum Abschluss verabschiedeten sich die beiden Dirigos mit dem Nachtwächterlied, und sie bedankten sich bei allen Helfern, insbesondere bei Steffen Neef, Sascha Leonhardt und Harald Nies, die sich kurzfristig um die Lautsprechertechnik gekümmert hatten. Die Zuschauer bedachten die Akteure mit langem und begeistertem Applaus. Anschließend stärkte man sich bei einem herzhaften Imbiss, den die Landfrauen im Bürgerhaus vorbereitet hatten. Bilder der Veranstaltung finden Sie hier.

Restaurierung und Aufstellung historischer Grabmäler an der evangelischen Kirche im Oktober 2015

Auf Initiative des Heimat- und Kulturvereins wurden zwei historische Grabdenkmäler an der Außenseite der evangelischen Kirche aufgestellt. Es handelt sich hierbei um bedeutende Zeugnisse, die an die Geschichte des Deutschen Ordens in Ober-Flörsheim erinnern.
Die Steine waren Sophia Christina Mariana Clotz (1718-1789) und ihrer Schwester Amalia Charlotte Philippina von Avemann geborene Clotz (1722-1793) gewidmet. Beide Frauen gehörten zur Familie des letzten Amtmanns (Verwalters) der Deutsch-Ordens-Kommende Ober-Flörsheim, Heinrich Wilhelm Julius Alefeld, der hier von 1770 bis zu seiner Flucht vor den französischen Revolutionstruppen 1793 wirkte und mit seinen Verwandten im Herrenhaus in der Kommenturei (heute Bürgerhaus) wohnte.
Die beiden barocken Grabplatten wurden bei der Neugestaltung des Friedhofs in den 1970er Jahren entfernt und zerbrachen hierbei in mehrere Teile. Auf private Initiative hin wurden sie 1979 nach Gundersheim in Sicherheit gebracht.
Vor zwei Jahren beschloss der Heimat- und Kulturverein nach Absprache mit dem Besitzer ihre Rückführung nach Ober-Flörsheim und mit Genehmigung der evangelischen Kirchengemeinde ihre Aufstellung am jetzigen Ort. Am Montag, 12. Oktober war es endlich soweit. Die Firma Balonier aus Osthofen, welche die Platten professionell restauriert hatte, befestigte sie auf einem Fundament an der jetzigen Stelle.
Als Beitrag zum Jubiläumsjahr „200 Jahre Rheinhessen“ wird der HuK die Steine und ihre Geschichte während einer Veranstaltung im kommenden Frühjahr vorstellen. Weiterhin ist die Anbringung einer Tafel mit Erläuterungen geplant. Bilder finden Sie hier.

Exkursion nach Pfeddersheim am 13. Juni 2015

Pfeddersheim war das Ziel der diesjährigen Nachmittagsexkursion des Heimat- und Kulturvereins Ober-Flörsheim. Unser Rundgang begann am alten Rathaus. Dort gab uns Herr Felix Zillien, der sich seit Jahrzehnten mit der Geschichte Pfeddersheims beschäftigt, einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Gemeinde. Im Jahre 754 erstmals erwähnt, stieg Pfeddersheim um 1304 zur Freien Reichsstadt auf und gelangte nach einem wechselhaften Schicksal 1465 an die Kurpfalz. Weitere wichtige Ereignisse waren eine Schlacht im Bauernkrieg von 1525 und die Zerstörung durch französische Truppen während des Pfälzischen Erbfolgekriegs 1689.
Unsere Tour umfasste den alten Ortskern nördlich der Pfrimm. Beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer von den stattlichen Bauerngehöften und den erhaltenen Resten der Stadtmauer. Anschaulich wusste Herr Zillien über die wechselhafte Nutzung der neun erhaltenen Wehrtürme zu berichten, die u.a. als Wachtürme und Gefängnisse dienten. Nachdem die Stadtbefestigung in napoleonischer Zeit bedeutungslos geworden war, diente der Bürgerturm der Stadt als Unterkunft für sozial schwache Familien. Erst vor wenigen Jahren wurde er zu einem Hochzeitszimmer umfunktioniert.
Überrascht zeigten sich die Teilnehmer über die zahlreichen historischen Gemeinsamkeiten zwischen Pfeddersheim und Ober-Flörsheim. So stammte eine Rotte Bauern, die in der Schlacht von Pfeddersheim 1525 eine vernichtende Niederlage erlitt, aus unserer Gemeinde. 1796 ließ sich der Pfeddersheimer Metzger Wilhelm Antz in Ober-Flörsheim nieder und begründete den bis heute bestehenden Zweig der Familie, die kürzlich den 500. Jahrestag ihrer ersten urkundlichen Erwähnung feierte. Vor dem alten Pfeddersheimer Amtsgericht wies Herr Zillien darauf hin, dass Ober-Flörsheim gemeinsam mit weiteren 22 Gemeinden in französischer Zeit 1797 zum Friedensgerichtsbezirk (Kanton) Pfeddersheim kam. Die Gerichtsverhandlungen wurden zunächst in einer angemieteten Wirtshausstube durchgeführt, bevor ein eigenes Gebäude errichtet wurde. Bis 1934 war das Friedens- bzw. Amtsgericht Pfeddersheim für Ober-Flörsheim zuständig.
Auch das 1847 errichtete Denkmal für die Veteranen der napoleonischen Kriege auf dem alten Friedhof weist Bezüge zu Ober-Flörsheim auf, da es die Namen von zwei Ober-Flörsheimer Soldaten (Nies und Pfannebecker) enthält.
Nach der gut zweistündigen Besichtigung fand die Schlussrast in einer Pfeddersheimer Weinstube statt. Dr. Helmut Schmahl dankte im Namen der 30 Teilnehmer Herrn Zillien für seine informativen und kurzweiligen Ausführungen und überreichte ihm ein Buchpräsent. (H.S.)
Bilder der Exkursion finden Sie hier.

Mitgliederversammlung des Heimat- und Kulturvereins am 25. März 2015

Hinweistafeln am Radweg auf dem Hochplateau, eine Exkursion nach Ingelheim auf den Spuren Karls des Großen die Erfassung und Pflege historischer Grabmäler auf dem Friedhof, ein Vortrag über jagdliches Brauchtum, eine Sonderausstellung zum Thema „Ober-Flörsheim im Ersten Weltkrieg“ – dies waren nur einige der Aktivitäten des Heimat- und Kulturvereins Ober-Flörsheim im letzten Jahr, die der Vorsitzende Dr. Helmut Schmahl bei seiner Rückschau auf der diesjährigen Mitgliederversammlung im Sängerheim hervorhob.

Dass die Finanzen des 111 Mitglieder zählenden rührigen Vereins solide sind, stellte Schatzmeisterin Brigitte Rudy in ihrem anschließenden Kassenbericht unter Beweis. Nach dem Bericht der Kassenprüfer Werner Neef und Edeltrud Böhm (vorgetragen von Dennis Neef) erfolgte die Neuwahl verschiedener Vorstandsmitglieder. Hans-Jürgen Rudy wurde von den 35 Anwesenden erneut zum zweiten Vorsitzenden und Brigitte Rudy zur Schatzmeisterin gewählt. Aus der Wahl des Beirats gingen Dieter Blüm, Dieter Clauß, Hans-Jürgen Fuldner, Karlfried Höbel, Sascha Leonhardt, Steffen Neef, Elvira Nies und Philipp Seidel hervor.
Helmut Schmahl dankte den ausgeschiedenen Beisitzerinnen Monika Fettermann und Ingrid Schmahl für ihr langjähriges Engagement mit einem Blumenstrauß. Ortsbürgermeister Sascha Leonhardt überreichte eine Geldspende namens der Ortsgemeinde und drückte als nunmehriges Beiratsmitglied seine Hoffnung auf eine weitere enge Kooperation, beispielsweise bei der Dorfmoderation, aus.

Auch für das kommende Jahr plant der Heimat- und Kulturverein eine breite Palette an Aktivitäten, wie etwa die Aufstellung zweier barocker Grabmäler, die in den 1970er Jahren vom Friedhof entfernt wurden, an der Außenmauer der evangelischen Kirche, einen Gesprächsabend zum Ende des Zweiten Weltkriegs, eine Exkursion nach Pfeddersheim, eine Nachtwächterführung und den Verkauf des bereits seit 15 Jahren erscheinenden Ober-Flörsheimer Kalenders.

Zum Abschluss des offiziellen Teils dankte der Vorsitzende dem „Hausherrn“ Wilhard Eich für die Überlassung des Tagungslokals und allen Aktiven und Förderern für ihren vorbildlichen Einsatz. Mit einem traditionellen Hackesessen auf Vereinskosten und einer Bilderschau zur Geschichte des Hauses Kommenturei 3 klang der Abend gemütlich aus. (H.S.)

Stabausfest am 20. März 2015

“… Ich lieb den Frühling, ich lieb den Sonnenschein …”

Mit fröhlichen Liedern und Reimen feierten die Kinder der Kindertagesstätte „Am rufenden Hahn“ das Stabausfest zum Frühlingsanfang.


Wie in den Jahren zuvor überreichten unsere Vorstandsmitglieder Elvira Nies und Brigitte Rudy den Kindern die traditionellen Stabausbrezeln.